Orts – Chroniken

 

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Rammersberg

 

Luftbild Rammersberg 1996

Luftbild von Rammersberg 1996

 

Die topografische Lage an der Nordflanke des Schollnbergs begünstigte die Gründung eines Burgstalls im 12. Jahrhundert durch die Grafen von Velburg.

Die Hügelgräberfunde bei Mantlach aus der Bronzezeit (um 1500 v. Chr.) und Funde von Hohl- und Wulstringen aus der Hallstattzeit (800 – 500 v. Chr.), heute ausgestellt im Berliner Museum für Völkerkunde, lassen jedoch darauf schließen, dass Rammersberg bereits sehr viel früher besiedelt wurde.

Die erste urkundliche Erwähnung Rammersbergs stammt aus dem Jahre 1189: Kaiser Friedrich Barbarossa ruft zum Kreuzzug auf und sammelt 1189 sein Heer bei Regensburg um sich. In diesem Zusammenhang ernennt Graf Otto von Velburg den Dienstmann Otto von Ramsperg, bis dahin adliger Stadtbürger aus Neumarkt, zum Verwalter des neugegründeten Burgstalls im jetzigen Rammersberg. Der Burgstall wird damit zum Adelssitz erhoben.

Bereits aus dem Jahre 1191 stammt das nächste Zeugnis über Rammersberg, als ein „Pilgrin von Ramesberg“ als Zeuge im Kloster Ensdorf fungiert.

Die Schreibweise des Ortes wechselte während der Jahrhunderte mehrfach: Ramsperg, Ramesberg, Rutmarsperc, Regmannsberg, Remelsberg, Ramelsberg, Ramersberg und heute Rammersberg.

Der Name Rammersberg soll von dem „Römerturm“, welcher der Sage nach dort gestanden haben soll, hergeleitet worden sein.

Rammersberg gehörte von jeher zum herzoglichen Pflegamt Velburg und nicht zur Herrschaft vom Schloss Helfenberg, wie man auf den ersten Blick auf die Landkarte vermuten würde.

1230 ist Heinrich der Reminsberger Zeuge einer Schenkung der Herren von Parsberg.

Burkard von Rutmansberg war 1245 Zeuge im Stiftungsbrief des Ulrich von Königstein für das Kloster Engeltal.

Ulrich der Reymannsberger ist 1322 Zeuge in einem Spruchbrief für das Spital Neumarkt.

In den nächsten Jahren und Jahrhunderten folgten noch mehrere solcher Zeugnisse und urkundliche Erwähnungen über Rammersberg.

Zehnte in Rammersberg besaßen das Kloster Waldsassen, der Pfarrer zu Lengenfeld, der Bräuhausinhaber zu Rammersberg, der Bärenwirt Joseph Gruner zu Velburg und das Kastenamt Velburg.

1535 erwarb Hans Adam Wiesbeck, Ritter und Herrschaftsinhaber zu Velburg, von Ott Senft zu Pilsach dessen Hof in Rammersberg.

Im 16. Jahrhundert waren in Rammersberg folgende Anwesen verzeichnet: 1 Hof + 1 Gut (Schaller), 3 Höfe (Maier, Weigl, Lotter), 1 Höflein (Steubl), 1 Tafern (Obmann) und 7 Güter. Der Grundherr war bei allen Anwesen, bis auf den Hof Weigl, Velburg. Bei jenem Hof war der Grundherr die Kirche St. Wolfgang.

In Beschreibungen des Pflegamtes Velburg im 18. Jahrhundert sind für Rammersberg 17 Anwesen aufgeführt: 1 Hof + 1 Halbhof (Rieth), 3 Höfe (Lindtner, Wölffl, Föderhoffer), 1 Halbhof (Stigler), 7 Viertelhöfe (Stigler, Obermayer, Stoltz, Mudschedl, Plumenhoffer, Mayer, Schön von Mantlach), 4 Achtelhöfe und Gemeinde Hirtenhaus.

Die Zahl der Einwohner betrug im Jahre 1874 in16 Häusern und 18 Familien 77 Seelen.

Im Jahre 1002 beschenkte Kaiser Heinrich der Heilige die „Alte Kapelle“ in Regensburg mit der Pfarrei Oberweiling und damit vermutlich mit der Ortschaft Rammersberg. Danach erst wurde die Kirche Sankt Nikolaus erbaut, worauf der mittelalterliche Kern der Chorturmanlage hindeutet. Bereits diese erste Kirche war dem Hl. Nikolaus geweiht und gehörte zur Pfarrei Oberweiling. Rammersberg gehörte also zur Pfarrei Oberweiling, mit Ausnahme von 4 Häusern, welche zur Pfarrei Lengenfeld gehörten.

Während der Reformationszeit mussten auch die Bewohner Rammersbergs die Konfession ihres jeweiligen Landesherren annehmen. 1538 zunächst lutherisch, danach erfolgte mehrfach ein Wechsel zwischen der Lehre Luthers und der Lehre Kalvins. Ab 1617 wurde die katholische Konfession wieder eingeführt.

Die Rammersberger Filialkirche St. Nikolaus wurde im Jahre 1654 bereits sechs Jahre nach dem 30-jährigen Krieg in seiner heutigen Form wiedererrichtet und ist damit älter als die meisten umliegenden Gotteshäuser, wie z.B. Lengenfeld, Günching, Harenzhofen oder Deusmauer.

 

Kirche Rammersberg

Kirche in Rammersberg (von Rammersberger Homepage)

 

Der Hochaltar mit lebensgroßer Statue des Hl. Nikolaus wurde um 1720 von dem in Velburg ansässigen Bildschnitzer Johann Michael Schaller geschaffen.

 

Hochaltar Kirche Rammersberg

Hochaltar der Kirche Rammersberg

(von Rammersberger Homepage)

 

Die 14 Kreuzwegstationen stammen aus der Herz-Jesu-Kirche von Velburg. Außerdem hat die Kirche zwei Glocken, wobei eine nach dem zweiten Weltkrieg neu angeschafft wurde, da ihre Vorgängerglocke im Krieg auf Befehl der Politischen Führung heruntergenommen und eingeschmolzen wurde.

Am 21. September 1817 wurde Rammersberg nach Lengenfeld umgepfarrt.

Die Kirche stellt heute das einzige denkmalgeschützte Gebäude dar.

 

Postkarte von Rammersberg

Historische Ansichten von Rammersberg vor 1930 (alte Postkarte)

 

Die Ortschaft Rammersberg zählte im Jahre 2004 in 25 Wohnhäusern 99 Einwohner.

Im Jahre 2005 wurde Rammersberg an die „Zentrale Abwasseranlage Velburg“ angeschlossen und auch der Oberflächenwasserkanal und die Ortsstraßen wurden komplett erneuert.

Im Juli 2007 wurde die Zufahrtsstraße von der Staatsstraße 2220 bis zum Ortsanfang komplett erneuert und auf eine Breite von 4,50 m ausgebaut. Im Oktober 2007 wurde das Teilstück „Mantlacher Berg“ mit einer neuen Oberschicht komplett auf einer Länge von ca 400m asphaltiert. Somit ist die Straße von der Staatsstraße bis zum Ende des Mantlacher Berges Richtung Mantlach komplett erneuert.

Der Höhepunkt im Jahre 2008 war die Gründung eines Dorfvereins. Die „Dorfgemeinschaft Rammersberg e.V.“ wurde am 14. November 2008 um 19.28 Uhr von 34 Gründungsmitgliedern im Gasthaus Stigler in Lengenfeld gegründet. Bis zum Jahresende hatte der Verein bereits 63 Mitglieder.

 

Feldkreuz bei Rammersberg Richtung Lengenfeld   Feldkreuz in Rammersberg Richtung Vogelbrunn

Feldkreuze

Marterl bei Rammersberg an der Staatsstraße 2220   Steinkreuz bei Kirche

und Marterl

Marterl bei der alten Linde

bei Rammersberg

  

 

Seit dem Jahre 2003 hat Rammersberg eine eigene Homepage mit der Adresse: www.rammersberg.de

 

Diese Daten stammen zum Teil von der Rammersberger Homepage, aus dem Buch „Helfenberg – Die Burg und Herrschaft“ aus dem Jahre 1875 und aus dem Archiv in Velburg.

 

 

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